Ein 450 Meter langer Tunnel unter der Donau verbindet seit letztem Herbst die niederösterreichischen Städte Korneuburg und Klosterneuburg. Schalungserhärtete Fertigteilrohre, sogenannte Stahlbeton-Vortriebsrohre, sichern hier u. a. Trinkwasser-, Strom- und Gasleitungen.

Dass ein großer Fluss kein Hindernis für Stahlbetonrohre darstellt, zeigt das aktuelle Infrastrukturprojekt der Donauquerung nördlich der Bundeshauptstadt Wien. Korneuburg und Klosterneuburg – an unterschiedlichen Ufern der Donau gelegen – sind seit letztem Herbst durch ein Rohr aus Betonfertigteilen verbunden. Damit sind diese zwei niederösterreichischen Städte seit dem 13. Jahrhundert wieder miteinander verbunden. Der 450 Meter lange Tunnel hat einen Innendurchmesser von zwei Metern und liegt teilweise bis zu elf Meter unter dem Donaugrund. Darüber liegen Schichten aus Sand und Kies, die jeweils einige Meter dicht sind – der Tunnel wurde darunter im Felsmaterial gebohrt und verlegt.

Die Städte Korneuburg und Klosterneuburg wurden durch dieses Bauprojekt zum ersten Mal nach dem 13. Jahrhundert verbunden.

Hohe Dichtungsanforderung

Der niederösterreichische Fertigteilspezialist für Tiefbau HABA-Beton hat die Stahlbeton-Vortriebsrohre für den Tunnel von April bis August 2022 für den Auftraggeber NÖ Netz der EVN Gruppe produziert. Diese Rohre wurden in DN 2000 und einer Baulänge von 3 m per Rohr geliefert sowie mit Verrollsicherung und Erdungsanschlüssen versehen. Eine Besonderheit dieses Projekts war die hohe Dichtungsanforderung von 2,5 bar Außen- und 1,5 bar Innendruck.

Die EVN hat im Herbst Naturwärme-, Lichtwellen-, Trinkwasser-, Strom- und Gasleitungen zwischen zwei Städten verlegt. Diese Leitungen sind Teil der niederösterreichischen Notfallinfrastruktur. Damit sind die Versorgungssysteme von Klosterneuburg und Korneuburg nicht nur miteinander verbunden, sondern können im Notfall gegenseitigen Austausch und Zulieferung der Energie sichern. Die gesamte Investition betrug rund 10 Millionen Euro.

Der Tunnel unter der Donau ist 450 Meter lang, es wurde bis zu 9 Meter unter dem Donaugrund gebohrt.

Fotos: HABA-Beton