Die Tage werden länger, die Temperaturen sinken und man verbringt tendenziell mehr Zeit zu Hause in der guten alten Wohnstube, wo man es so richtig warm und gemütlich hat. Auch wenn Zentralheizungen mit ihren Radiatoren aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken sind, ein Kaminofen in der kalten Jahreszeit hat seinen ganz besonderen Charme: Ein hauseigener Ofen strahlt neben der Wärme gleichzeitig auch ein Gefühl der Sicherheit, Geborgenheit und Behaglichkeit aus. Ein loderndes natürliches Feuer verbessert zudem auch das Raumklima. Aber noch wichtiger ist, dass ein Kamin krisensicher ist – und das bei jeder Wetterlage!

Fakt ist: Eine eigene Feuerstätte macht von Strom, Fernwärme oder Gas unabhängig. Das weiß man spätestens dann zu schätzen, wenn es zu einem plötzlichen Wintereinbruch kommt – wie das gerade im Süden Salzburgs, in Oberkärnten und Osttirol der Fall ist, wo diese Woche ein heftiger Schneesturm die Stromversorgung tausender Menschen lahmlegte.

Ganz gemäß dem Sprichwort „Eigener Herd ist Goldes wert“ kann man die Wohnung oder das Haus auch dann beheizen, wenn die Stromversorgung durch ein Unwetter beschädigt wird und die Heizung womöglich für mehrere Tage ausfällt. Rund 4.000 Haushalte waren am 13. November 2019 davon betroffen, wie der KURIER hier berichtete. Anders gesagt: Heizen mit einem Ofen oder Kachelofen ist nicht nur umweltschonend, sondern auch krisensicher. Bei Planung, Bau und Inbetriebnahme sollten jedoch einige Faktoren berücksichtigt werden.

Gute Planung ist alles

Im Idealfall wird die Errichtung eines Kamins bereits bei der Planung eines Hauses berücksichtigt. Jeder Bauherr sollte sich darüber im Klaren sein, dass der Bau eines Rauchfangs während der Bauphase am einfachsten ist. Zwar kann dieser auch noch nachträglich errichtet werden, allerdings ist das dann deutlich komplizierter und kostenaufwändiger.

In einer guten Planung sollten in jedem Fall folgende Punkte beachtet werden:

  • Wo soll der Kamin stehen?
  • Welche Brennstoffe sollen verwendet werden?
  • Welcher Ofen kommt zum Einsatz?.
  • Ist der Ofen, für den der Rauchfang errichtet wird, als Hauptheizung geplant oder ist er nur eine zusätzliche Heizquelle für eine bestimmte Jahreszeit?
  • Woher kommt die Zuluft für die Feuerstelle? Moderne Häuser sind je nach Energiekonzept im Sinne einer bestmöglichen Wärmedämmung zumeist (fast) Luftdicht. Die notwendige Zuluft bekommt der Ofen in diesem Fall durch eigene Zuluftleitungen – entweder in der Konstruktion des Kamins integriert oder über einen eigenen Zuluftkanal.

Dabei müssen auch gesetzlich vorgegebene Richtlinien berücksichtig werden, wie der Abstand zu Dachöffnungen und -aufbauten, der Abstand zu Bauteilen aus brennbaren Materialien (Holzdecken, Dachstuhl) oder die Mindest- bzw. Maximalhöhe über Dach bzw. First.

Natürlich spielt hier auch der Brandschutz eine gewichtige Rolle. Auskunft über die zutreffenden Brandschutzbestimmungen kann in der Regel ihr Rauchfangkehrer oder der Hersteller des Kaminsystems geben.

Übrigens: Die Kosten für die Errichtung eines Kamins belaufen sich bei einem neu gebauten Einfamilienhaus auf etwa ein Prozent der Gesamtkosten, in einem mehrgeschossigen Neubau liegen sie bei etwa 0,8 Prozent.

Mehr Infos dazu sind unter www.meinkamin.at zu finden.