Helle Pflastersteine können den Wärmeinseleffekt in Städten deutlich reduzieren. Zu diesem Ergebnis kamen Untersuchungen eines Mitgliedsbetriebs im Verband Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB).
„Bei den hellen Pflastersteinen und Terrassenplatten werden die Sonnenstrahlen größtenteils reflektiert und die Wärme gelangt erst gar nicht in den Belag“, erklärt Gernot Brandweiner, Geschäftsführer des Verbands Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke. „Dies ist eine wichtige Erkenntnis, die im Zusammenhang mit den Folgen des Klimawandels infolge der globalen Erderwärmung eine große Rolle spielt. Insbesondere der sogenannte Hitzeinseleffekt in Städten kann durch die richtige Auswahl der Baustoffe – ihrer Oberfläche und Farbe – reduziert werden“, so Brandweiner.
Dass helle Plattenbeläge aus Beton kühlere Oberflächen haben, bestätigt eine aktuelle, im Auftrag des auf die Herstellung von Pflastersteinen und Terrassenplatten spezialisierten VÖB Mitgliedsbetriebs Weissenböck Baustoffwerk GmbH durchgeführte Temperatur-Messreihe. Der Testablauf wurde an vier Plattenfarbtönen durchgeführt: Perlmutt, Hellgrau, Anthrazit und Camel (Beige). „Die Messungen wurden kontinuierlich im Abstand von einer Stunde über einen Zeitraum von neun Stunden durchgeführt. Dabei war eine direkte Sonneneinstrahlung über den gesamten Messzeitraum sichergestellt. Zur Ermittlung der Temperatur diente ein lasergesteuertes Oberflächenthermometer“, beschreibt Brandweiner die durchgeführten Tests.
Temperaturunterschied von 13 Grad
Während der Messung wurden Oberflächentemperaturen bis 60 Grad Celsius ermittelt. Zur Mittagszeit betrug die Differenz der Oberflächentemperatur zwischen dem hellen Perlmutt-Plattenbelag (44,4 °C) und dem dunkel eingefärbten Anthrazit-Plattenbelag (58 °C) ganze 13,6 Grad Celsius bei einer Lufttemperatur von 29,4 Grad Celsius.
Diese Messungen der Oberflächentemperatur bestätigen auch den Strategieplan der Stadt Wien im Kampf gegen Hitzeinseln. Die Maßnahmen der Stadt Wien in diesem Bereich umfassen eine höchstmögliche Reduktion von dunklen Asphalt- und Metalloberflächen zugunsten von hellen Betonflächen, Platten- und Pflasterbelägen aus Beton und Naturstein. Jährlich werden in Wien bereits viele Tausende QuadratmeterOberflächen aufgehellt und entsiegelt.
Beitragsbild: Himmelhoch
Sehr geehrte Damen und Herren,
im Rahmen einer Recherche für meinen Artikel über die Pflasterung in Graz, hätte ich Interesse an der Studie, die die Weissenböck Baustoffwerke durchgeführt haben. Ich freue mich auf eine rasche Antwort!
Mit freundlichen Grüßen, Katharina Hofer
Liebe Frau Hofer, danke für Ihre Nachricht! Wir raten Ihnen, sich direkt an die Firma Weissenböck Baustoffwerke zu melden. Kontaktdaten können Sie von nedad.memic@himmelhoch.at bekommen. Vielen Dank!