Beton ist ökologisch. Scheint für viele unglaubwürdig, aber der auf den ersten Blick künstliche Baustoff ist in Wirklichkeit einer der nachhaltigsten und natürlichsten Baustoffe überhaupt, schließlich besteht er zum Großteil aus natürlichen Rohstoffen.
Ökologisch nachhaltiger Umgang mit Ressourcen
Die Verantwortung, begrenzte natürliche Ressourcen intelligent zu nutzen, wird in der Betonindustrie äußerst ernst genommen. Die Bestandteile der Baustoffe werden mit Sorgfalt ausgesucht und legen großen Wert auf wiederverwertbare Stoffe und ihre verantwortungsvolle Gewinnung. Wurden die Rohstoffe ausgewählt, folgt der zweite Schritt Richtung ökologischer Nachhaltigkeit – die Minimalisierung von Abfällen.
Die Rohstoffe, ökologisch durch und durch
Ausgangsstoffe für Betonfertigteile sind Wasser, Sand, Kies und Zement. Jeder dieser Bestandteile stammt aus natürlichen Lagerstätten, aus einem Recyclingprozess oder wurde direkt aus den natürlichen Rohstoffen hergestellt – ökologisch also einwandfrei.
- Natürliche Gesteine
Für die Gesteinskörnungen des Betons werden vorwiegend natürliche Stoffe aus Sand- und Kieswerken sowie aus Steinbrüchen verwendet. Da Österreich in der Regel ausreichend Gesteinskörnungen in bester Qualität vorweisen kann, sind Importe kaum erforderlich. Das bedeutet für die Umwelt: eine niedrige CO²-Bilanz durch die lokale Verfügbarkeit und dadurch kurze und ökologisch vorteilhafte Belieferungswege für Fertigteilwerke.
- Schonung von Wasserressourcen
Die Schonung der Wasserressourcen ist von erheblicher Bedeutung. Deshalb verfügen Fertigteilwerke über Wasseraufbereitungsanlagen, die zur Wiederverwendung des Restwassers dienen. Diese Wiederverwendung des Wassers aus dem Recycling von Restbetonmengen und die größtmögliche Wassereinsparung sowie die umfangreiche Schonung der Wasserressourcen sind längst gängige Praxis. Durch den geschlossenen Wasserkreislauf in den Betrieben wird zusätzlich das Eindringen von Prozesswasser in die öffentliche Kanalisation verhindert.
- Einsatz von Recyclingstahl
In Stahlbeton-Fertigteilen wird Stahl verwendet, der vorwiegend aus europäischen Werken stammt und zu 100% aus wiederverwertetem Stahl besteht. Sollte das Ende des Lebenszyklus eines Betonfertigteils mit Stahlverstärkung gekommen sein, kann die Bewehrung erneut dem Recycling zugeführt werden. Der Nachhaltigkeitsaspekt wird von den Produzenten auch hier nie aus den Augen verloren.
Recycling an allen Ecken und Enden
Die Nachfrage von Bauherren und Planern nach Baustoffen mit hohem Recyclinganteil steigt stetig. Beton wird diesen Anforderungen auch ökologisch gesehen gerecht. Der Gedanke der Nachhaltigkeit fängt dort an, wo er aufhört: bei der Wiederverwertung. Fertigteilwerke besitzen geschlossene Wertstoff- und Wiederverwertungskreisläufe. Selbst geringe anfallende Schrott- und Abfallmengen können dem Kreislauf wieder zugeführt werden. Die zu recycelnden Gesteinskörnungen werden gereinigt und den Lagerbeständen wieder zugeführt oder zusammen mit trockenen Betonresten gebrochen.
Trotz des optimierten Recyclingprozesses und der Wiederverwendung des entstehenden Restbetons wird darauf geachtet den Abfallanteil möglichst gering zu halten. Durch die stetige Effizienzsteigerung des Ressourceneinsatzes, höchstmögliche Abfallreduzierung und Wiederverwertung von Restbeton wird der Nachhaltigkeitsgedanke auch hier zu Ende gedacht.
Ein weiterer Vorteil von Betonfertigteilen sind, aus ökologischer Sicht, die Zuverlässigkeit und die Reproduzierbarkeit. Denn ganz gleich, ob das Fertigteil einmal oder hundertmal gebraucht wird, die Schalungen in denen die Bauteile im Werk gegossen werden sind wiederverwendbar. Die Wiederverwendung der Schalungen ist darum nicht nur wirtschaftlich, sondern auch ökologisch sinnvoll. Jeder weitere Einsatz dieser Schalungen bedeutet Material-, Energie- und Zeiteinsparungen. Und auch die Holzteile der ausrangierten Schalungen werden natürlich nicht verschwendet, sondern zum Beispiel zu Holzpellets verarbeitet.
Kurze Transportwege für weniger CO2-Ausstoß
In den letzten Jahren gelang eine kontinuierliche Reduktion des CO2-Ausstoßes je Tonne Zement auf einen historischen Tiefstwert von knapp über 600 Kilogramm. Aktuell werden weitere Forschungsprojekte unterstützt, die Möglichkeiten untersuchen, um insbesondere den CO2-Ausstoß und Stickoxide sowie weitere Emissionen bei der Herstellung des Zements zu verringern. Zudem beträgt der durchschnittliche Transportweg von Gesteinskörnungen für Betonfertigteile bis zum Werk tatsächlich weniger als 30 Kilometer. Ein weiteres Plus: durch die regionale Beschaffung werden die lokale Wirtschaft und der Arbeitsmarkt vor Ort unterstützt.
Forschung steigert ökologische Faktoren
Eine neue Variante von Beton ist jene mit titanmodifiziertem Zement, die zur Reduzierung verkehrsbedingter Abgasemissionen beitragen. Über den Prozess der Fotokatalyse werden die in den Autoabgasen enthaltenen Stickoxide in umweltfreundlichere Stoffe umgewandelt. Die umgewandelten Partikel können dann vom Regen gefahrlos abgetragen werden. Bisher sind hauptsächlich Pflaster- und Dachsteine mit dieser Eigenschaft bekannt, grundsätzlich kann aber jedes Betonprodukt mit dieser Eigenschaft hergestellt werden und so einen positiven Einfluss auf die Umwelt einnehmen.
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