Das innovative Energiekonzept der thermischen Bauteilaktivierung fasst immer mehr Fuß in Österreich. Die neue Hockeyhalle in Wien zeigt, wie dieses äußerst energieeffiziente Heiz- und Kühlsystem auch in Sportanlagen funktionieren kann.

Kürzlich wurde in Wien-Hernals eine neue Hockeyhalle in nur acht Monaten errichtet. Die Halle fasst bis zu 600 Zuseherinnen und Zuseher und wird künftig neben dem SV Arminen auch den Nationalteams der Frauen und Männer dienen.

Ein besonderes Merkmal der neuen multifunktionalen Halle ist die thermische Bauteilaktivierung von Betonfertigteilen – sie sorgt ganzjährig für eine angenehme Raumtemperatur und spart Energie. Die 300 Quadratmeter große Elementdecke ist ab Werk mit integrierten Heiz- und Kühlsystemen ausgestattet. Die vorgefertigten Elemente wurden von der MABA Fertigteilindustrie GmbH, einer Tochter der Kirchdorfer Gruppe, produziert und geliefert. Sie wurden vor Ort mit Muffen verbunden, was eine optimale Installation ermöglicht.

Die bauteilaktivierte Elementdecke. Foto: Postl

Oberflächennahe Bauteilaktivierung

Bei den gelieferten bauteilaktivierten Deckenelementen befinden sich die Heiz- und Kühlregister nah an der Oberfläche – was sie von herkömmlich hergestellten bauteilaktivierten Elementen im Ortbetonverfahren unterscheidet. So thermisch aktivierte Betonbauteile führen zu einer signifikanten Reduktion des Energieverbrauchs von Gebäuden.

Neben der Elementdecke wurden auch 15 bauteilaktivierte Sitztribünenfertigteile für die neue Hockeyhalle geliefert. „Die Vorteile der industriellen Vorfertigung, wie optimale Anpassungsfähigkeit, integrierte Gebäudetechnik und ressourceneffiziente Prozesse, sind unerlässlich für eine nachhaltige Bauweise“, sagt Michael Wardian, CEO der Kirchdorfer Gruppe.

Die thermische Bauteilaktivierung bei diesem Bauvorhaben wurde mit Wärmepumpen und Geothermie kombiniert und soll als wegweisendes Pilotprojekt für Sporthallen aller Art dienen. Darüber hinaus verfügt Wiens neue Hockeyhalle über energieeffiziente LED-Beleuchtung, Gründächer, Regenwassernutzung, Solarenergie und solarbeheiztes Wasser.

Beitragsfoto: SV Arminen