Eines der nachhaltigsten Green Buildings der Welt steht in Amsterdam. Der Energiespeicherfähigkeit von Beton kam bei der Konstruktion des Plusenergie-Hauses eine wichtige Rolle zu.

Die Kombination aus Energiespeicherung und der dadurch möglichen Energieeinsparung macht Beton zum idealen Baustoff für besonders nachhaltige Gewerbeimmobilien und zertifizierte „Green Buildings“, wie das so ausgezeichnete „The Edge“ in Amsterdam zeigt. So haben die VÖBMitglieder Trepka und Systembau Eder solche bauteilaktivierten Büros, die aus Betonfertigteilen errichtet worden sind. Weitere Leuchtturmprojekte sind das ebenfalls betonkernaktivierte Energy Base in Wien sowie das Gebäude von EcoPlus in St. Pölten.

Plusenergie-Haus erzeugt mehr Energie, als es verbraucht

Denn die Welt erwärmt sich: Die Anzahl der Hitzetage über 30°C wird sich in den kommenden Jahren eklatant erhöhen. Prognosen sprechen von einer Vervierfachung bis 2050. Massive Baustoffe erwärmen sich durch ihre Speichermasse jedoch tagsüber nur langsam und geben während der kühleren Nacht überschüssige Temperatur wieder ab. Durch den Einsatz massiver Baustoffe ist es möglich, den Komfort auch während hochsommerlicher Hitzeperioden ohne zusätzlichen Energieaufwand zu gewährleisten.

Nicht nur in Österreich ist Bauteilaktivierung ein Zukunftstrend im „Green Building“. Auch das derzeit grünste Gebäude der Welt, das Bürohaus „The Edge“ in Amsterdam, nutzt die Eigenschaften des Baustoffs Beton. Die aus Betonfertigteilen – und damit neben energie- auch kostensparend – gefertigte Fassade auf der Südseite des architektonisch einzigartigen Gebäudes hat nicht nur eine statisch wichtige Funktion, sondern dient auch als Energiespeicher. Dadurch war es für die Architekten möglich, für die Kühlung im Sommer und die Heizung im Winter ausschließlich auf Energie aus Photovoltaik zu setzen. Dabei erzeugt das Haus sogar mehr Energie, als es verbraucht und ist damit eines der wenigen Plusenergie-Bürohäuser weltweit. In Österreich war das erste solche Objekt war die Firmenzentrale der Druckerei Gugler, das größte Plusenergie-Bürohaus des Landes heißt „IQ“ und steht in der Wiener Seestadt Aspern.

Perfekte Innenraumluftqualität und Sicherheit: Beton im Vorteil

Doch nicht nur beim Energieverbrauch ist „The Edge“ dank dem Einsatz von Beton visionär. Auch seine anderen Vorteile kann der Baustoff Beton beim Amsterdamer Bürohaus bestens ausspielen. So sind massive Baustoffe mineralisch-natürlich und garantieren damit eine dauerhaft gute Innenraumluftqualität. Auch ist in einem Bürohaus, in dem mehr als 2.500 Menschen arbeiten, der Brandschutz ein besonders wichtiges Thema: Massive Bauten sind brandsicher, weil Ziegel, Beton, Naturstein und andere mineralische Baustoffe die Flammen nicht weiterleiten, keinen Rauch oder giftige Dämpfe entwickeln, selbst im Brandfall ihre Statik bewahren und damit tragfähig bleiben.

Intelligentes Bürohaus: Genau auf die Bedürfnisse der Menschen abgestimmt

Das Video führt es eindrucksvoll vor: Das Bürohaus der Zukunft in Amsterdam kann mit einer ganzen Reihe von elektronischen Gimmicks aufwarten. Egal, ob E-Auto-Ladestationen, spezielle Apps für Mitarbeiter oder Kaffeemaschinen, die durch Sensoren gesteuert werden und damit automatisch wissen, ob derjenige, der die Taste drückt, seinen Kaffee mit oder ohne Milch und mit Zucker oder Süßungsstoff trinkt: Die Menschen, die im „The Edge“ arbeiten, finden das Haus perfekt auf ihre Bedürfnisse abgestimmt vor. Der Bauherr ist die Steuerberatungs- und Wirtschaftsprüfungskanzlei Deloitte, die das Haus als ihre Landeszentrale in den Niederlanden verwendet. Für Deloitte ist „The Edge“ aber weit mehr als ein technologisches Leuchtturmprojekt und ein wichtiges Argument im Wettbewerb um die besten Köpfe und die engagiertesten Mitarbeiter – es ist auch ein gutes Investment. Das eingesetzte Kapital soll durch Einsparungen bei den laufenden Kosten in weniger als zehn Jahren wieder verdient sein, und ab diesem Zeitpunkt generiert „The Edge“ seinem Eigentümer indirekt Geld. Wohl für Generationen – denn Beton ist für die Ewigkeit.